Wenn du ein eigenes Business startest oder bereits selbstständig arbeitest, begegnen dir schnell Begriffe wie Gewerbe, Umsatz oder Einkommen. Viele verwenden sie im Alltag synonym – doch rechtlich und steuerlich bedeuten sie völlig unterschiedliche Dinge. Für deine Planung, deine Steuererklärung und vor allem für die Vermeidung späterer Überraschungen ist es wichtig, diese Begriffe sauber voneinander zu trennen.
In diesem Artikel erkläre ich dir verständlich und sicher, worauf es ankommt und wie du deine unternehmerischen Begriffe sauber ordnest.
Was bedeutet „Gewerbe“?
Ein Gewerbe ist deine wirtschaftliche Tätigkeit, mit der du Gewinne erzielen möchtest. Sobald du dauerhaft und selbstständig eine Tätigkeit ausübst, die nicht freiberuflich ist, musst du in der Regel ein Gewerbe anmelden.
Du betreibst ein Gewerbe, wenn folgende Punkte zutreffen:
Du handelst auf eigene Rechnung und Verantwortung.
Du möchtest nachhaltig Geld verdienen.
Deine Tätigkeit gehört nicht zu den freien Berufen (z. B. Designerin, Ärztin, Anwältin).
Sie ist legal und auf Gewinnerzielung ausgerichtet.
Mit der Gewerbeanmeldung entstehen Pflichten – unter anderem gegenüber dem Finanzamt, der IHK/Handwerkskammer und der Gewerbesteuer, falls entsprechende Freibeträge überschritten werden.
Wichtig: Freiberuflerinnen und Freiberufler müssen kein Gewerbe anmelden. Sie melden sich ausschließlich beim Finanzamt an.
Was ist Umsatz?
Der Umsatz beschreibt alle Einnahmen, die du erzielst – ganz egal, welche Kosten du noch hast.
Einfach gesagt:
Umsatz = alles, was auf deinem Geschäftskonto eingeht.
Das bedeutet konkret:
Verkaufst du eine Dienstleistung für 500 Euro, sind 500 Euro Umsatz.
Verkaufst du ein Produkt für 100 Euro, sind 100 Euro Umsatz.
Hast du 10 solcher Verkäufe? Dann sind es 1.000 Euro Umsatz.
Wichtig ist hier: Der Umsatz sagt nichts darüber aus, wie viel du tatsächlich verdienst. Er ist nur die Summe deiner Einnahmen.
Umsatz ist unter anderem relevant für:
die Umsatzsteuer,
die Kleinunternehmerregelung,
den Jahresabschluss und
viele betriebswirtschaftliche Auswertungen.
Und was ist dann das Einkommen?
Das Einkommen ist das, was nach Abzug deiner Kosten und Ausgaben übrig bleibt. Also dein tatsächlicher Gewinn.
Die Formel lautet:
Einkommen (bzw. Gewinn) = Umsatz – Ausgaben
Zu deinen Ausgaben gehören alles, was du für dein Business brauchst, z. B.:
Materialkosten
Miete oder Homeoffice-Pauschalen
Software
Fahrtkosten
Versicherungen
Fremdleistungen
Werbekosten
Nur auf diesen Gewinn zahlst du am Ende Einkommensteuer. Deshalb ist es so wichtig, Umsatz und Einkommen nicht zu verwechseln.
Beispiel zur Verdeutlichung
Angenommen, du machst im Monat 5.000 Euro Umsatz.
Deine betrieblichen Ausgaben liegen bei 2.000 Euro.
Dann sieht die Rechnung so aus:
Umsatz: 5.000 Euro
Ausgaben: 2.000 Euro
Einkommen/Gewinn: 3.000 Euro
Und genau diese 3.000 Euro sind steuerlich relevant.
Warum die Unterscheidung so wichtig ist
Die klare Trennung dieser Begriffe ist für dich entscheidend, weil:
falsche Einschätzungen zu unangenehmen Steuernachzahlungen führen können,
du nur mit klaren Zahlen wirklich fundierte Entscheidungen triffst,
du gegenüber Banken, Behörden oder Partnern verlässliche Angaben machen musst,
du verstehst, welche Pflichten du hast – vom Gewerbeamt bis zum Finanzamt.
Gerade wenn du dein Business skalieren möchtest, brauchst du ein Gefühl dafür, wie Umsätze und Ausgaben zusammenspielen und wo dein tatsächlicher Gewinn liegt.
Drei Begriffe – drei unterschiedliche Bedeutungen
Gewerbe: Deine Tätigkeit bzw. dein Unternehmen an sich.
Umsatz: Deine gesamten Einnahmen – ohne Abzüge.
Einkommen/Gewinn: Das, was nach allen Kosten übrig bleibt.
Wenn du dir diese Begriffe sauber voneinander trennst, gewinnst du Klarheit und Sicherheit – genau das, was du als Unternehmerin oder Unternehmer brauchst, um souverän zu handeln.
Wenn du zu diesen Themen Fragen hast oder Unterstützung möchtest, stehen wir dir bei Lotz und Partner gern vertrauensvoll zur Seite.